Freitag, 30. September 2011

friday nights and Pimms

My favorite drink ever!!!
Pimms.
The chap magazine had quite a good article about its history. Got it in the city, you gonna see it in near future!

AND: look who I saw today. I discovered an old drunkard who rode undercover with the help of his vintage cushions (look whats below them)! i risked my live taking this picture and waited bout 5minutes undercover myself to shoot it! please appreciate;-)

The perfect tie knot

This is what I think of, when I say the tie knot is near perfection and this rare thing happened this morning!
(See red H-tie.)


Why I love Hermes ties?
From far away it seems to be a single colored tie-you approach and you see its structured and in red and blue with one color being more dominant than the other. and from very close you see the little motifs, like horses, apes or whattheheck!
i love wearing clean suits woth ironic neckties. makes business more fun and less serious.

cheerio

Donnerstag, 29. September 2011

Golf

These trousers from Burberrys are typical for a golfing appearance!
...or minigolfing in the crib.

Other picture borrowed from a blogger I cannot remember.

Theres beer and then theres beer

My favorite german beers:
Hövels and Potts (local), Veltins (alltime classic. the guy just thought: beer is all the same, just make Veltins 30% more expensive to tell people it's higher quality-it worked and still works at designer lables), Hacker Pschorr (original Munich Helles) and if you really want it hard its gonna be Elephant by Carlsberg (bout 7,5promille).

Getting warm for the Oktoberfest!

On the road again in autumn

Today I'm wearing an old Hermes Tie again with an Etro scarf.
Gray flanell to Club-Jacket (will show you later).
Its F-ing foggy outside and I only made it to 130km/h max!

Whats your advice for a jacket in autumn?
Waxed?
Coat?
Loden?


Mittwoch, 28. September 2011

perfect 10!

Drinks inspired by Coach&Horses (do I remember the name correctly?), Carnaby-London.
With this drink, filet and "Grillfackeln" you make a perfect 10 "Feierabend"!
Cheers

Happy Meptember!

Chaps, you know Movember!
Now it seems to be just Meptember (see picture) and despite of that fact I still want to say that I love beards and am a huge fan of the 'Hagrid beard appreciation society'!
Cheers to happy chappy mustaches

Ps: Whats your favorite?

Brown suit?

This is my only dark-brown suit. I like brown as a color, but as a plain business suit I'm not sure. I bought this suit because my girlfriend AND my
mother liked the color and the italian cut mucho... Only wore it like 5 times to work now.
Dont get me
wrong, I love brown, but I prefer combinating it to other colors or fabrics like cords and flanells! A brown tweed suit with patterns would be my piece of choice, but this one, I just wear it just because of my bad conscience concerning the price-it cant be hanging in the closet for all times.

As always I wear blue striped shirts with cufflinks (in brown today) and one of my beloved paisley ties by Schnitzler.

Cheers peers

Dienstag, 27. September 2011

Most beautiful animal.

I love owls! Graceful and silent killers.
Plus I am the worlds biggest fan of animals dressed as chaps!

Medium please

Something to beat the suitorialist weekly and his meals;-)

Drakes

Krawatten von Drakes sind, meiner Meinung nach, die hochwertigsten die man kaufen kann. Sie fühlen sich unfassbar gut an-ganz anders als alle anderen Krawattenstoffe.
Sie schlagen keine Falten und sind nach einer Nacht wieder glatt.
Zu guter letzt hat Drakes einen exquisiten Dessin-Geschmack und toll leuchtende Farben!
Dieses Exemplar habe ich im Sale unverschämt günstig in meiner Heimatstadt erstanden-ein großes farbenfrohes Paisley. Nur kein Neid;)

Ps: Was haltet ihr von dem Knoten?
Es ist ein einfacher, nur mit "double wrap-around".

Cheers

Montag, 26. September 2011

E. Braun & Co.

Wien, 1892: Das Unternehmen E. Braun wird gegründet.
Nachdem jahrelang nur Brautmoden vertrieben wurden widmete sich der Familienbetrieb langsam des Kleidungs- und Textilgeschäftes und wurde während der K.u.K. Monarchie schnell zum Hoflieferanten des Berliner Hofes.
Man stellt sich also gern eine Art Wappen wie in den Barbour Jacken (s.u. links neben "Barbour") vor, nur eben by appointment, also per Anordnung des Berliner Hofes und derer Adeligen.
Schade, dass sich dies nicht gehalten hat.
Heute tut E. Braun, mit seinem modernen Shop auf der Madison Avenue in NY, so, als wären sie seit Ewigkeiten einer der Top-Leinenproduzenten der Welt gewesen-nichts anderes-und konzentrieren sich auf Bettwäsche im oberen Preissegment.
Natürlich schön, dass der Betrieb mit einer ellenlangen Geschichte überhautpt noch gesund ist, auch wenn in anderem Metier unterwegs.

Doch schade ist es schon, dass nun Hennes und Mauritz in den Gründerzeit-Verkaufsräumen Wiens eingezogen sind und nicht nur die Firmenanteile an Bally verkauft sind, sondern man sich auch von den Immobilien trennte. Als würde man einen so wichtigen und bedeutsamen Teil seiner Vergangenheit schlucken und runterschlucken.
Doch man weiß nie, was die Familie wirklich zu all dem getrieben hat und was die genauen Hintergründe waren. Vielleicht hat es zu damaligen Zeitpunkten sogar großen Sinn gemacht. Es ist also keineswegs Empörung über die Taten der Familie die aus meinen Worten spricht, sondern lediglich Melancholie. Man wünscht sich so etwas doch noch in heutigen Zeiten.
Etwas Beständiges, sodass man sagen kann: Dort hat mein Großvater schon gekauft, mein Vater auch und nun kaufe ich dort ein.
Was mir bleibt ist die Gastronomie: "Dort hat mein Großvater schon ein Pils getrunken", oder in Bezug auf Kleidung eben doch noch: "Das hat mein Großvater schon (so) getragen."

Dass sogar unter eigenem Namen Hermes (Krawatte s. letzte Posts) vertrieben wurde, spricht dafür, dass E. Braun & Co. ein großer Name war.
Kunden wie Richard Strauß und Alma Mahler kauften, lt. goldenem Gästebuch (nun ein Geschenk d. Familie an die Landesbibliothek Wien) dort ein.
Das ist so etwas wie die alten Fuß und Körpermessungen in der Savile Row von alten Adeligen und Weltstars wie Fred Astaire oder dem Duke or Windsor.
Nun trage ich also ein Kleigungsstück um den Hals, aus einem Laden der a) nichts mehr vertreibt und der b) Menschen wie Herrn R. Strauß gg. 1930 ausgestatten hat.
Wann die Krawatte v. meinem Großvater gekauft wurde ist nicht nachzuvollziehen.
Wahrscheinlich in der 60er oder 70er Jahren oder sogar früher-wer weiß.

Man kann sich denken wie stolz ich auf dieses rare Exemplar bin.
Eine weitere Krawatte, die in einer ähnlichen Kategorie spielt, werde ich bald auch noch vorstellen. Auch Hermes.

E. Braun & Co. wird jedoch, als K.u.K. Hoflieferant, nicht in Vergessenheit geraten und wer weiß, vielleicht eine der Firmen sein die, wie Edsor Kronen, ein kleines Revival feiert. Wünschenswert!
Cheers

Shirt-Tie-combo

GGG hat die App für's Iphone entdeckt.

Ps: Rot/blaue Seidenknoten in der Manschette und natürlich, as always, wide-spread collar oder Haifischkragen mit dünnem, einfachem Knoten (Siehe Prince Charles!).
Apropos: In den nächsten Tagen erwarte ich mein Charlrs-Hemd in Oxfordstoff, royalblau mit weißem Haifisch und rosa Monogramm, links auf Bauchhöhe! "Shut up!" ( quotes by Maxminimus:-) )

Good morning Germany!

Auf dem Weg zur Arbeit hörte ich heute Puccini's Tosca. Die CD v. Weltbild ist leider in der miesesten Qualität und es wurde geswitched zu John Grisham's Das Urteil!
Good start peers!!

Sonntag, 25. September 2011

Last Friday Combo


Flanellhosen gehen mit fast allem. Auch mit braunen Fischgrat-Jacken, wie ich finde.
Zumindest wenn man weitere Erdtöne, wie grün in der Krawatte, hinzufügt.
Die Loake Tassel Loafer, direkt von der Jermyn Street, sehen traumhaft von oben aus und vor allem sind sie bequem und man kann sie z.B. zwischendurch unterm Schreibtisch ausziehen.:-)
Die Krawatte ist, wie man so unschön neudeutsch sagt, Vintage und in der Farbe grün leider leider nirgends zu haben! Morgen zeige ich wo man die hat kaufen können. Wer schonmal raten möchte, nur zu! Tipp: BRD!

Sohlen

Unter der Sohlenspitze eine kleine Metall-Kappe bei Minit-Maid anfertigen zu lassen, nimmt 5 Minuten in Anspruch und sorgt dafür, dass die Schuhe viel länger halten. Gerade die Kappe wird, nach der Hacke, am meisten abgenutzt.
Metall an der Hacke hatte zum Beispiel mein Opa zusätzlich noch, nur klackert dies auch immer etwas unschön beim Laufen und zerstört Euren schönen Marmorfußboden oder Euer Holzparkett...
Trägt aber natürlich auch zu längeren 'Laufzeit' bei.
Außerdem trifft man ein, zwei Mal im Jahr einen Kleidungsaffinen, wie man selbst einer ist, der das Bein über das andere schlägt und seine Huf-Beschläge kenntlich zur Schau stellt.
Man schaut sich gegenseitig auf die Schuhe, nickt sich wissend an und selbst solche Kleinigkeiten machen Spaß.
PS: Was man nicht sieht: 1cm weiter links sind meine Initialen mit einem Jagdmesser eingeritzt.
Mit lieben Grüßen an Prinz Harry und Prinz William, die eine ähnliche Schuhgröße haben und daher unter ihre Sohlen ein W oder ein H kratzen, um Verwechselungen zu vermeiden.

Mittwoch, 21. September 2011

News:

Großstadtdschungel: Hannover ist nach einer Studie Deutschlands lauteste Großstadt. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat für die Studie die Lärmkarten der 27 deutschen Großstädte mit mehr als 250.000 Einwohnern ausgewertet. Sie zeigen, welche Fläche einer Stadt über den gesamten Tag und die Nacht mit Lärm von mehr als 55 dB(A) belastet ist. Im Bezug zur Gesamtfläche einer Stadt ergebe sich so ein Ranking. Nach Hannover folgen als laute Städte Frankfurt am Main, Nürnberg, Bonn und Köln. Die leiseste Stadt ist Münster.

Yoyo, where my W.A.S.P.'s at???

Und für die gute Laune noch einen WASPy Song!
Wer ihn noch nicht kennt, hat ab jetzt einen Ohrwurm.
Der Saab am Anfang ist übrigens ein Traum!





Der Anzug ist ein "stiffy" aus Holland und Sherry Wolle.
Ich mussten den "Fred Astaire" mehrfach bei diesem Exemplar wiederholen.

Die Hose hat eine doppelte Bundfalte und einen 6cm (!!!) Hosenbundumschlag. 
Um ehrlich zu sein, hätten mir im Nachhinein auch 5cm gereicht, aber 6 wollte ich schon immer mal von oben sehen. Sie sind großartig!
Krawatte von Drakes of London.
Gürtel ist ein altes Stück von meinem Vater. Viel zu groß.
Das ist übrigens auch so eine Sache.
Anglophile und Kenner wissen darum, dass die jüngere Generation der Sloane Rangers häufig längere Gürtel trägt und diese dann sogar vor dem Sakko hervorschauen. Dies ist bei diesem der Fall wenn ich ihn richtig eng ziehe.
Mache ich selten, aber es zu können und ab und an zu tun ist eine Genugtuung und es passiert etwas lustiges: Man selbst grinst über seine Nachlässigkeit und um den "I dont care"-Effekt bei der Kleidung der nur für andere ein solcher ist. Man selbst gibt sich ja Mühe und macht sich Gedanken bis zum geht nicht mehr. ;-)
Schön, wenn man über sich selbst lachen kann!!!!

Nach 6 Uhr trägt man schwarze Schuhe-ist doch klar-aber daran halten muss man sich heute, meiner Meinung nach, nicht mehr. 
Manchmal trägt man sogar besser Huf nach 6 Uhr, wie mein 4-beiniger Freund (s.o.).
Admiral Cod, mein Lieblingsblogger, schrieb in einem seiner letzten Posts etwas, das ich auch mehr und mehr beobachten konnte.

Nun, da es trendy wird modisch zu sein und Einstecktücher zu tragen, traut sich Hinz und Kunz braune Schuhe zu tragen. Jedermann trägt zu einem blöden braunen Anzug einen braunen Billigschuh.
Oder diese teuren die man bei Eckerle und Co kaufen kann. Natürlich italienischer Herkunft.
Rahmengenäht sindse ja, aber die Form...
Spitz und lang sindse.
Ich ertappe mich also dabei, dass ich momentan nur noch schöne schwarze Schuhe kaufe und trage. Auch in der Freizeit. Oder eben rauleder Schuhe.
Hauptsache man ist nicht modisch. Nichts läge mir persönlich fernen, als der Mode der Woche zu gefallen.
Coco Chanel sagte (finde das Zitat nicht im Enet und kann es nur nahezu rekonstruieren):
Mode ist etwas dass die Saison überdauert und nicht etwas was man jedes halbe Jahr aus dem Kleiderschrank werfen muss.


Eigenarten machen Menschen interessant: Letztens las ich in einem Blog von einem Kerl der NUR rauleder Schuhe trägt.
Mein Lieblingsblogger Nr. 2 Maxminimus besitzt maximal ein paar schwarze Schuhe und sieht trotzdem nie modisch aus. Bei seinem Kleidungs-Arsenal ist es aber auch kein Problem!
Alles vom feinsten und in MASSEN!!!

Mittlerweile fange ich gern an mir selbst Eigenarten anzueignen, sobald ich merke, dass sie nicht künstlich sind, sondern wirklich authentisch sind. Besonders gefallen sie mir, wenn ich meine Verwandten nach Eigenarten von Oma und Opa frage und höre, dass einige davon in mir wiederaufleben.
So trug Opa IMMER beim Reiten eine Sonnenbrille. Immer. Wenn das mal nicht extrem cool ist!
Doppelte Bundfalte-traumhaft bequem!

Ein Gimmik, auch was ich später noch zu sprechen komme, Stichwort Eigenarten:
Das untere Ende der Krawatte ist bei mir, sobald die Krawatte es hergibt, immer ca 1-2 cm länger. 
Sie sehen also nun das längere und dünnere Ende.

Was man oben noch nicht sah: Das Ticket Pocket.
Früher, als Bahnreisen sehr luxuriös und Entspannend waren, war das Ticket Pocket eine Erfindung der Maßschneider, um die Tickets unterzubringen. Heute sieh es einfach nur gut aus und ist super für Visitenkarten.
Gern hätte ich es auf der linken Seite gehabt, aber mein Schneider hat dieses Detail übersehen.
Rechts hat jeder, der ein Ticket Pocket hat.
Einen Anzug wie diesen hat er auch noch nie gemacht, sagte er. In Deutschland trägt man italienische Dessins und Stoffe.


Die angeschrägten Taschen habe ich gern, da es einfach taillierter aussieht-man ist ja doch ein wenig eitel.

Die Ärmel-Knöpfe sind hier prollig aufgeknöpft, sogar 2 davon.
Wenn ich den Anzug trage, habe ich die Knöpfe in 90% der Zeit komplett geschlossen. 
Gern trage ich aber auch auf der linken Seite zwei offene und rechts einen.
Warum, können Sie raten!
:-)



Old money (Fortsetzung vom gestrigen Thema)

Der G(eld)-Code:
Wer von sich unterschwellig behaupten will, dass seine Familie nicht erst seit ein oder zwei Jahrzehnten wohlhabend ist, der macht dies eben auch auf eine Art und Weise die eher unauffällig ist. Zumindest, wenn er es auf eine Weise machen will, die unsere Aufmerksamkeit verspricht.
Neureiche tragen sichtbar Ralph Lauren-Polospieler auf ihren Shirts mit Guccigürtel, Prada Schuhen und Uhren, dessen Uhrzeit ich von 20m Entfernung lesen kann.

Alter Reichtum zeigt mit seinem genau gegenläufigen Verhalten Ablehnung, die manchmal sogar sehr fies ist und vor allem sehr arrogant gegenüber "Neureichen" sein kann wenn man zw. den Zeilen liest. Man muss sich und anderen eben nichts mehr beweisen.
Das schönste Gefühl ist es wohl zu denken: Ich könnte, habe es aber nicht nötig. Nur ein Kenner sieht also manchmal an einer sehr alten Uhr, einem Siegelring oder alten Schuhen, dass der Träger etwas auf sich hält und entweder wohlhabend ist oder auch es evtl. mal war.

 Turnbull and Asser , London
Der Verkäufer im Kellergeschoss mit den langen Haaren sinniert mit mir über Schuhe.
Er trägt "bespoke Edward Green's"!

 Was ist Edward Green? Verkäufer bei Drakes of London sagten:"If God would wear shoes, they'd be Edward Green's"

Zurück bei T&A fügt der junge Mann noch hinzu: "Of course they werent made for me, but I got them on a vintage market and they fit properly."
Am Ende der Unterhaltung geht es um das, worauf viele "fogeys" (mich inklusive) dubioserweise abfahren: Löcher in den Schuhen.
Nicht an der Sohle, sondern in der Gehfalte auf der Kappe,...vom jahrelangen Tragen. Seine Schuhe hatten ein winziges Loch, welches er zu flicken noch nicht bereit war.
 Er erzählte: A good friend of mine once said that "only a true Gentleman wears shoes with holes"! Noteworthy.
Daher spielen die Briten auch mit ihren Trickers im Matsch Fußball oder laufen durch Matsch-für Patina und Löcher. Es gibt nichts schlimmeres als ein paar Schuhe die neu aussehen.
Dasselbe wird einem übrgs. auch gesagt wenn man sich auf der Savile Row einen Anzug machen lässt. Er soll nicht neu, sondern eingetragen aussehen.
 Fred Astire hat im Ritz, nach einer Lieferung neuer Maßkrüge, auch immer Jacke und Hose gegen die Wände geworfen damit der "Neue-Look" vergeht.

Intuitiv habe ich so schon immer auf meinen neuen Schuhen herumgetrampelt und sie gedehnt wie sonst was, damit das Leder weicher wurde.
Mein erster Maßanzug aus Holland & Sherry Stoff war anfangs so steif, dass ich den "Fred Astaire" gemacht habe.
Ein guter Freund lacht sich über meinen Vintage-Wahn, wie er ihn nennt, stets tot. Sobald in meinen Sachen ein Riss, ein Fleck oder eine Abnutzung zu sehen ist freue ich mich während er mich auslacht.

Es ist nicht nur der Wahn, dass es alt aussieht. Es ist auch der Gedanke, dass man, je älter die Klamotte ist, immer mehr daran hängt und sie immer besser behandelt und stolz darauf ist wie lange sie einen begleitet. Außerdem freut man sich, dass man mit einem Kleidungsstück-ganz ökologisch und ökonomisch-so lange auskommt. Das macht ja sogar noch richtig Sinn. Fürchterlich!

In diesem Sinne: Schönen Abend und cheers

Dienstag, 20. September 2011

Das ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder.
Die beiden, offensichtlichen Stockbroker an der Wallstreet, haben nicht nur die alten Basketball-Sicherheitsbrillen-Halterungen und Hosenträger. Nein, auch Paisleykrawatten, dünne Krawattenknoten, Oliver Peoples Brillen, Hosenumschläge, Tassel Loafer und Tab-Kragen. Da sieht man mal wieviele Details einem in einem Bild auffallen können. Zugegeben, mir fallen noch mehr auf und ich könnte über jedes Detail viel und gern schreiben. Aber all dies kommt noch.

Hier mein stilistisches sowie humoristisches Vorbild Bertie Wooster mit seinem guten Freund, dessen Namen ich, ohne die DVD nochmal zu sehen, nicht aus dem Kopf weiß.
Ich weiß aber, dass die Krawatte des Freundes deutliche Erschütterung bei Berties Valet (=Dieners) hervorruft. Es sind nämlich Hufeisen drauf.
Auch wenn Jeeves, der Diener, stiltechnisch ganz weit vorn ist in seinen Ansichten, möchten wir uns von dieser subjektiven Sicht distanzieren. man will ja Spaß beim ankleiden haben.
Motivkrawatten von Hermes und Co. sind daher auch unsere absoluten Lieblingsstücke!

Nicholas Foulkes. Autor.
Herr Foulkes ist nicht nur Autor im begehrten "how to spend it" und hat damit einen Traumjob. Er fährt auf für die AD (Architectural Digest) den neuen Jaguar Probe und tanz auf jeder Hochzeit auf der unsereins gern tanzen würde. Natürlich alles in seinen handgemachten Anzügen von Anderson and Sheppard und oft auch in Smoking Jackets in voller Montur inklusive Samt-Slipper mit Initialen.
Schwein gehabt.
Einfacher Titel zugegebenermaßen, dennoch treffend. Wer erinnert sich an Pat Bateman's Freundin und ihr Hausschwein auf der Weihnachtsparty?? "Was wünscht du dir zu Weihnachten Patrick-und sag nicht schon wieder Brustimplantate!

Hier folgen als Zwischenstopp zu meinem ersten Thema einige Fotos mit Kurz-Statements.

Alte Schuhe

...the older, the better.
Der Hauptvorteil an alten Schuhen ist nunmal ein ganz simpler: Man darf behaupten, dass man Sie schon vor zich Jahren gekauft hat.

Am besten man erbt sie oder bekommt sie im jugendlichen Alter, sodass sie eigentlich zu eng wären aber nun eingetragen sind. "Aber das geht zu weit",...würden Sie sagen.
Mag sein, doch wir schwimmen ja auch nicht mit dem Strom, sondern geben uns frei unseren Gelüsten und Leidenschaften, so argwöhnisch sie klingen mögen, hin.

Anglophile wissen, dass man auf der Pall Mall nur anerkannt wird, wenn man die bespoke suits seines Großvaters (natürlich adeliger Herkunft) und Schuhe, die bereits geflickt wurden an den Füßen trägt.
Man muss es natürlich nicht übertreiben, denn wer kenn schon in Deutschland junge Männer oder Frauen die auf ihre Schuhe, inklusive Löcher, stolz sind. Andernfalls wird man schnell als schwarzes Schaf oder komischer Vogel in eine Schublade gesteckt.
Wenn man sich also mit Abstand objektiv betrachten will und aufrichtig sich selbst gegenüber ist, will man schnell nach dem Ausdruck "dubios" greifen, wenn es um Sympathie für alte, im besten Fall sogar löchrige Schuhe geht. .
Doch ist es das wirklich?
Was führt dazu, dass sartorial Interessiere oder Anglophile z.B. alte Schuhe von Prince Charles (s. Foto) ungewöhnlich reizend finden?
Hier ein Versuch diese Denke zu erklären:

1.
Psychologen würden sagen: "Der will sich unterscheiden, der will "anders" sein."
Da haben sie nicht ganz unrecht, jedoch stellen wir uns nicht auf die Ebene eines Punks, eines "Emos" (übrgs. ein schrecklicher Neologismus der letzten Jahre und eines der seltenen Male, dass ich dieses Wort nutzen werde-aber vlt. bekomme ich so auch Leser aus dieser "Sparte") oder ähnlichen Randkulturen (wertungsfrei), sondern eher auf die Ebene eines Kindes, dass seinen heiß geliebten Turtle-Pullover am liebsten ewig tragen würde. Es geht also um Liebe für Kleidungsstücke.

Wenn man durch die Straßen der Welt läuft, hat man Glück wenn sich Menschen Mühe mit sich selbst geben. Ihre Wirkung auf die Außenwelt und im speziellen die Mühe die sie sich damit geben, wird häufig als "Oberflächlichkeit" bezeichnet.
Oberflächlich, weil es ja auf den Charakter allein ankommt.
Zugegeben, wenn der Charakter nicht stimmt ist der Rest auch nicht mehr einfach zu kaschieren (außer vlt. bei attraktiven Frauen-"shut up", würde ADG sagen.

Viele Rethorik Gurus, wie Roman Braun mit seinem Bestseller "Rethorik", erschuenen beim Pieper Verlag, behaupten, dass gerade diese von dem Gros als oberflächlich bezeichnete Menschen eben alles andere als dies sind.
Sie erkennen, dass Menschen auf ihre Äußeres reagieren.
Also agieren sie.
Es ist nichts anderes, als ein Versuch sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.
In Punkto Sexualität wird so der Partner angelockt und, falls er sich selbst in diesem Kleidungs-Metier beheimatet, beeindruckt und sein Interesse somit geweckt.
Im Beruf stellen Chefs einer Unternehmung häufig intuitiv Menschen "aus der gleichen gesellschaftlichen Schicht" ein. Woran wollen sie erkennen, dass Ihre Sympathie auf den Charakter eines Menschen zurückzuführen ist, wenn sie diesen nur während des Interviews kennenlernen durften.
Gerade für Small Talk und Business Lunches ist es wichtig einen guten Eindruck zu hinterlassen wenn man erfolgreich sein möchte und dies in Rel. Kurzer Zeit. sie werden mir zustimmen, dass dabei jedes Detail von Bedeutung sein kann..

Ich stimme Herrn Braun in manchen seiner Thesen, auch in dieser, zu. Nur was machen, wenn ich herumlaufe wie ein Angestellter vom Chelsea Farmers Club und in einer kleinen Genossenschaftsbank auf dem Land arbeite?
Da kann so etwas natürlich gefährlich sein. Der Chef ist dort sicher eher selten aus einer Schicht, in der Kleidung wichtig oder interessant ist und guckt sie sicher verdutzt an, wenn Sie mit roten Socken oder rosanem Leinen Einstecktuch um die Ecke schlendern.
Da können Sie noch so eloquent über whatever reden.
Daher: Vorsicht! Nicht immer ist selbstbewusstes Auftreten ratsam.

Doch: Wer sich nichts traut kommt auf nicht ans Ziel.
Ein wenig Akzente zu setzen ist oft sogar ratsam.
Hier folgt warum:

Erstens für das Selbstbewusstsein. Wenn man unkonform ist und unangepasst wird man schräg angeguckt. Zumindest denkt man selbst fast immer, dass es so ist und ferner, dass es negativer Natur ist.
Dem ist selten so. Häufig ist natürlich in Ländern wie Deutschland vorischt geboten. Hier, wo Zigarettenstummel in parkende Ferrari Cabrios geworfen werden und Eier auf Stadtvillen geworfen werden (le contraire passiert z.B. In den USA-dort wird geklatscht wenn man mit einen Sportwagen umherfährt, sofern nicht gerade in der Bronx).
Trotzdem tut es gut wenn man, salopp gesprochen, mit der Zeit lernt sein eigenes Ding zu machen.
Das fängt bei blauen Socken zum blauen Anzug an.
Oder bei einer neuen Art Schuh: Tassel Loafer oder Monkstraps.
Einer Krawatte mit Pferdemotiven o.ä....
Die Reaktionen zu ertragen stärkt und gibt einem, nach der ersten Uniformitäts-Abweichung-grade im Berufsleben(für alle Banker und Anzugträger)-einen Schub, evtl. noch weiter zu gehen.
Einmal eine Grenze überwunden, ist die nächste nicht mehr fern.

Ich kann dies nur empfehlen!

2.
Denkt an die Umwelt.
Das ist kein Scherz!
Prince Charles selbst hat ökologische Städte (eco Villages), in denen keine Autos Platz haben, gebaut und züchtet Pflanzen und streift mit seinen Tweeds durch Gärten wie sonst was.
Er ist also ziemlich grün.
Ihr könnt mir daher nicht weiß machen, dass ein überzeugter Naturfreund, wie zB er, sich jedes Jahr ein neues Paar Plastik-Guccis made in China kauft.

On how to be green and keen:

Lokale Manufakturen oder besser Herrenausstatter oder Herrenbekleidungsläden (Manufaktur ist auch nur ein Wort der Werbung um den höheren Preis zu rechtfertigen) gehören unterstützt!
Sie haben viele Fixkosten zu decken und meist einen kleineren Umsatz im Gegensatz zu den großen Luxuskonzernen wie LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy) aus Frankreich. Diese produzieren zwar auch oft mit der Hand, aber wo-das will kein Mensch wissen. Und erst recht nicht zu welchen Preisen.

Örtliche Ausstatter haben folgende Vorteile:
Man redet direkt mit dem Hersteller und erfährt eine Geschichte aus der Region, dem Kreis usw.
Es wird keine Luft durch Flug-Verkehr, LKW-Verkehr usw. verpestet sondern vor Ort produziert.
Außerdem sind Menschen aus der Region angestellt und man unterstützt diese.
Wer sich mit seinem Land und seiner Region identifiziert agiert also wie beschrieben.

Das ist natürlich schwer in Deutschland. Wir haben kein Barbour, kein Lobb, keine hunderte Jahre alte Hersteller und Produzenten die von unser alten Monarchie als offizielle Ausstatter gelobt werden und ihr Wappen tragen dürfen.
Wer das mag der fährt nach England.
Das kann ich nur empfehlen. Man kann eben nicht darauf hoffen, dass in Rheda-Wiedenbrück oder Mosbach noch vor Ort gefertigt wird oder alte Marken ihren Sitz haben.

Wer trotzdem so denkt fühlt sich in Kleidung aus England wohl obwohl sie keine Deutsche Geschichte hat. Doch seid sicher, dass sartorial-Interessiere schon vor vielen Jahren Kleidung und alte Hersteller aus England unterstützt haben.

Wenn man die Wahl hat springt man also über seinen Schatten, auch finanziell:

Was ist Ihnen lieber?

a) Ein Paar individuell an Ihren Fuß angepasste Rahmengenähte Schuhe aus feinstem Leder aus den Arcades oder der Savile Row, Jermyn Street aus London, wie John Lobb, Cleverly o.ä.,
-2000,-€

b) ein Paar Crockett & Jones-rahmengenäht und handgefertigt
-400€

c) ein Paar Charles Tyrwhitt (Rahmengenäht etc. s. b) ), als Einsteigermodell und mit schlechtem Ruf in England
-150€

oder

d) ein Paar Lloyd Schuhe für 70€ im Laden um die Ecke (Beispiele aus dem Netz s.u.).


Zugegeben ist a) schneller, höher, weiter und alles was der liebe Gott verboten hat, aber man muss ja nicht direkt, oder bei jedem spontanen Schuhwunsch zu solchen Mitteln greifen.
Die beste Alternative sind sie allemal und unumstritten.

Wer b) wählt läuft für mehrere Jahre sicher und gesund, investiert in ein Familienunternehmen, dass nicht wie Church's mittlerweile zu Prada gehört und ist bei Kennern hoch angesehen. Hoch genug.

C): Die halten gut, habe ich auch welche von. Aber eben nur einige Jahre. Dafür ist die Lederqualität einfach nicht gut genug. Aber was erwartet man für 150€.
Hoppla, das soll nicht arrogant klingen. Das ist aber so, wenn man rahmengenähte Schuhe haben will die nicht in Hast und millionenfach hergestellt wurden.
Trotzdem sehen sie gut aus, auch wenn für Kenner offensichtlich keines der Paare mit dem man sich im fiktiven Drone's bei Bertie Wooster sehen lassen kann.

D). Bitte vermeiden Sie solche Schuhe.
Ich meine es muss ja Menschen geben, die solche Schuhe tragen, damit nicht alles gleich ist, aber:
-ist schlecht für die Füße
-subjetiv unfassbar hässlich
-geklebte Sohle
-Kunstleder oder dünnes Leder
-Firmen nutzen Leder von Tieren die günstig eingekauft werden, sprich wenig Restlebensqualität haben -günstige Arbeitskräfte=schlechte Arbeitsbedingungen

Weiter oben benannte finanzielle Hemmnisse bzgl. Des Kaufs gibt es oft, but note that...:
einmal investiert die Schuhe ca. folgende Laufzeiten bezogen auf Haltbarkeit haben:
a) unter guter Pflege ewig (20-40 Jahre)
b) 10-20 Jahre
c) 5-10 Jahre
d) max. 2 Jahre
(unter der Voraussetzung, dass max. 4 Mal pro Woche getragen)

Also, einmal tief in die Tasche greifen, dafür aber langfristig weniger ausgeben macht schon Sinn.
Rechnung:

20 Jahre; 3 verschiedene Paar Schuhe im Durchschnitt p:

a,b) 400€ für 3 Schuhe die 20 Jahre halten. Nach 10 Jahren werden 3 weitere dazugekauft.
= 2.400€

d) 70€ *3 = 210,- p.a. Halten max. 2 Jahre. in 20 Jahren also 10 mal neue Schuhe kaufen.
   2.100€ (exkl. Inflation ;-) ).

Am Ende habe ich also bei a) und b) 6 Paar Schuhe hoher Qualität die sogar richtig schön alt sind (Patina inklusive) und noch lange halten sowie eine Geschichte erzählen können.

Bei d) habe ich Tage damit verbracht meine 30 Paar Schuhe zu kaufen und mich durch überfüllte Einkaufzentren gedrängt. Dazu habe ich zwischendrin 1-2 Mal einen richtig tollen Schuh dabei, der aber leider nicht ewig hält und den ich dann wieder wegwerfen musste.
Gespart habe ich für meine 3 Schuhe, die ich im Ende habe nur 300€ und hatte jedes Mal nur Lloyds o.ä. an den Füßen. Fehlende Anerkennung von Menschen die auf sowas achten inklusive und viel wichtiger konnte man sich nicht freuen/stolz sein auf sein erworbenes Schuhwerk.

PS: Da sind wir wieder beim Thema "Oberflächlichkeit".
Solche Menschen achten zB auch auf gepflegte Fingernägel und gute Uhren.
..dazu später mehr.


Wie Sie im Endeffekt entscheiden ist Ihre Sache. Ich möchte nur Beispiele aufzeigen und meine subjektive Meinung loswerden;-)



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Die Geschichte geht morgen weiter mit dem Thema "Angeberei und Offensichtlickeit von Marken". Not in need for a true Gentleman.